Auch für 2024 planen wir wieder einen Saisonauftakt –
bitte reservieren Sie sich doch schon mal den 28. Februar 2024 in Ihrem Kalender. Wir laden ein zum Thema:
„Klimagärtner – Natur-& klimabewusstes Gärtnern„
Ein kleiner Rückblick zum Saisonauftakt von der Gartenführerin Angelika Steffen:
Nach einigen Jahren der Pandemie geschuldeten Enthaltsamkeit wurde 2023 von den Gartenführern wieder das Jahresprogramm in bekannter Art und Weise geplant. Am 15. März 2023 wurde das Jahresprogramm eingeläutet durch einen Vortrag von Herrn Dr. Joachim Hegmann mit dem Titel „Genießen statt gießen“ in der DLR in Oppenheim. Die Gartenführer fanden sich frühzeitig zur Vorbereitung ein und die Spannung war greifbar. Es stand die große Frage im Raum, ob sich nach so langer Zeit der Abstinenz Garteninteressierte zum Besuch des Vortrags einfinden. Unbegründet, wie sich herausstellte.
Der Start hätte nicht besser sein können! Herr Dr. Joachim Hegmann mit seiner begeisternden, persönlichen und „natürlichen“ Leidenschaft zog die Zuhörer in kürzester Zeit in seinen Bann. Schon seine Biografie ist bemerkenswert. Er ist von Hause aus promovierter Chemiker, der sich im Laufe seines Berufslebens mehr und mehr seiner Herzensangelegenheit widmete und zunächst nebenbei, inzwischen hauptberuflich die Gestaltung naturnaher Gärten plant und gestaltet. Fast selbstverständlich kam darüber hinaus die Gartenfotografie und das Buch Schreiben hinzu. Seine Erfahrungen gibt er als gern gehörter Referent in fesselnder Weise weiter.
Heiße trockene Sommer und massiver Artenrückgang fordern ein Umdenken in der Gestaltung unserer Gärten. Wir brauchen Raum für Natur, für Vögel, Wildbienen und andere Insekten und gleichzeitig wünschen wir uns schöne, erholsame Gärten. Im Vordergrund stehen sollte nicht die ständige Gießerei auch unter Berücksichtigung des lebenswichtigen, aber zurückgehenden Elements Wasser.
Und genau hier setzt Dr. Hegmann an. Er plädiert für mehr „Wildheit“ im Garten und nennt als Vorbild die Natur. Diese zu beobachten lohnt. Gräser und bevorzugt kleinblütige, heimische Wildpflanzen, dazu ein bisschen Steppen- und Präriepflanzen, naturalistische Staudenbeete die mehr oder weniger „wild“ vermischt werden ergeben den leuchtenden, blühenden, natürlichen Garten-Cocktail. Er machte Lust am Entdecken und Experimentieren gepaart mit Begeisterung und Leidenschaft am Gärtnern. Genannt wurde eine große englische Gärtnerin – Beth Chatto, aber auch unser naheliegender Hermannshof in Weinheim, in dem seit Jahren auf unterschiedlichsten Flächen experimentiert und Erfahrungen gesammelt werden z.B. auch für geeignete Pflanzungen in Städten und Kommunen. Deren vorrangiges Ziel sind pflegearme, trockenresistente Pflanzungen, die trotzdem ein Hingucker sind. Als weiteres gelungenes Beispiel naturnaher Bepflanzung nannte Dr. Hegmann den Ebertpark im – eher verrufenen – Ludwigshafen, der von einem hoch motivierten Harald Sauer immer wieder in eine wahre Blüh-Oase verwandelt wird und das trotz notorisch leerem Stadtsäckel.
Der Vortrag umfasste etliche Beispiele toter und verwahrloster Flächen, die nach relativ kurzer Zeit zu grünen Oasen mutierten. Es wurden zig Pflanzen genannt, die mit schwierigen Bodenbedingungen, Trockenheit und Hitze zurechtkommen.
Wer mehr über diese Pflanzen und deren Gestaltung wissen möchte, dem empfiehlt sich u.a. das Buch „Wilde Wiesen gestalten“, ausgezeichnet mit dem Deutschen Gartenbuchpreis 2022 in der Kategorie bester Ratgeber, dessen Mitautor Herr Dr. Hegmann ist.
Als Fazit lässt sich festhalten, dass wir uns so langsam von dem herkömmlichen „ordentlich“ und „aufgeräumt“ (quadratisch, praktisch, gut) und dem heißgeliebten Rasen (heiliger Gral) in unseren Gärten verabschieden und überwinden sollten zu mehr „gepflegter Wildheit“, in denen die Natur ein Stück weit ihren Lauf gehen darf. Und wunderbarerweise tauchen nach kurzer Zeit wie aus dem Nichts plötzlich Vögel, Schmetterlinge, Wildbienen, Hummeln und Insekten auf.
Wie schön anzusehen sind gerade zurzeit z.B. Ehrenpreis, Gänseblümchen und Veilchen und wie prachtvoll blühen die Schlehenhecken und Mandelbäume.
Die Besucher waren rundum angetan und begeistert. Mal sehen, ob der ein oder die andere sich ein Herz fasst und der gepflegten Wildheit Raum einräumt.
Das Blühjahr 2023 hat begonnen.
Zum Saisonauftakt laden wir Sie dieses Jahr herzlich zu einem Vortrag mit dem Referenten Joachim Hegmann ein:
GENIESSEN STATT GIESSEN – Zukunftsorientiertes Gärtnern
am 15. März 2023 ab 18 Uhr
im Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR),
Wormser Str. 111, 55276 Oppenheim
Eintritt: 3 Euro
Heiße, trockene Sommer, massiver Artenrückgang fordern ein Umdenken in der Gestaltung unserer Gärten. Wir brauchen mehr Raum für Natur, für Vögel, Wildbienen und gleichzeitig wünschen wir uns auch schöne erholsame Gärten. Der Gartengestalter und Gartenbuch-Autor Joachim Hegmann aus der Pfalz zeigt an vielen interessanten Beispielen wie sich das alles verbinden lässt.